Anbauseilwinden

Einsatzbereich

  • Einsatz in Verbindung mit einem landwirtschaftlichen Schlepper zum Vorrücken und Rücken (im Schleifverfahren) und Poltern von Langholz. Dabei bildet i.d.R. der Kraftheber mit dem genormten Dreipunkt-Anbaurahmen die wichtigste Standardschnittstelle zwischen Traktor und Gerät.
  • Eine weitere Anbaumöglichkeit ist über die spezielle auf den Schleppertyp angepasste Adapterplatte zur Steckmontage.
  • Anbauseilwinden wurden für den Einsatz im bäuerlichen Wald und für den Nebenerwerb zur zusätzlichen Auslastung des vorhandenen landwirtschaftlichen Schleppers entwickelt. Die Schlepperleistungsklasse sollte etwa der der Zugkraft der Seilwinde entsprechen.

Technische Konzeption

  • Antrieb über Schlepperzapfwelle
  • Anbauseilwinden unterscheidet man nach Bauart, Anbau, Steuerung:
    • Nach Bauart:
            - Eintrommelwinde
            - Doppeltrommelwinde

    • Nach ihrem Anbau:
            - Anbauwinde mit genormten Dreipunkt-Anbaurahmen
            - Anbauwinde mit schlepperspezifischem Adapter zur Steckmontage

    • Nach ihrer Steuerung:
            - mechanisch gesteuert, Bedienung über Zugleinen und/oder Handhebel
            - hydraulisch gesteuert, Bedienung über Handhebel
            - elektro-hydraulisch gesteuert, Bedienung über Kabelfern- oder Funkfernsteuerung
            - elektro-pneumatisch gesteuert, bedienung über Kabelfern- oder Funkfernsteuerung

      Es erfolgt eine Einteilung in 3 Anbauseilwindenklassen

      klein max. Windenzugkraft < 35 kN
      mittel max. Windenzugkraft > 35 kN < 55 kN
      groß max. Windenzugkraft > 55 kN

Anbauseilwinden bestehen aus

  • einem als Schweiß- und/ oder Schraubkonstruktion zusammengefügten Stahlrahmen für den genormten Dreipunktanbau oder zur Steckmontage mit spezielle Adapterplatte
  • je nach Bauart aus einer oder zwei waagrecht angeordneten Seiltrommeln zur Aufnahme der Stahlseile
  • einem Seileinlauf über drehbar gelagerte, sich unter Last in Zugrichtung ausrichtende Seileinlaufrolle zur Seilführung
  • meist einer zweiten, wahlweise benutzbaren, tiefer liegenden Seilrolle in einem schwenkbaren Rollengehäuse zur Reduktion der Aufbäumneigung beim Vorrücken und bei der Lastfahrt
  • einem Rückeschild oder sonstigen Einrichtungen zum Abstützen des Schleppers beim Vorrücken, zum Schutz des Schleppers bei der Lastfahrt und zum Poltern von Holz
  • und einer Bedieneinrichtung zur Steuerung der Winde.


  3-Punkt-Anbauseilwinde mit Rückeschild und Schutzvorrichtung
  Anbauseilwinde mit Rückeschild und Schutzvorrichtung